Das Forum ZUKUNFT Waldorfschule im Gespräch mit tätigen WaldorflehrerInnen

Ergebnisse (Forum F4) vom Stuttgarter Kongress 8. – 10. September 2019

Im Rahmen des Stuttgarter Kongresses bot das Forum Zukunft Waldorfschule einen Gesprächsraum an, um erste Eindrücke zu sammeln, welche brennenden Fragen der Zukunft derzeit an Waldorfschulen leben. Dazu wählten wir drei Themen aus: Digitale Medien, Selbstverwaltung und den Umgang mit der Anthroposophie. Wir danken allen Teilnehmenden dieses Gesprächsforums für die anregenden Diskussionen.

Im Gespräch wurde deutlich, dass es bei unserer Arbeit um Fragen gehen wird nach dem Urimpuls der Waldorfschulbewegung, dem Lauschen und Beobachten der heutigen Situation an jeder Schule und dem Weiterentwickeln und Erneuern der Zukunftsimpulse.

Letztere waren z.B. die Öffnung der Waldorfschulen nach Außen, den Mut haben, ein eigenes Profil zu leben, Zeitgenosse werden (Traditionen hinterfragen und erneuern), sich mehr zu vernetzen, eigenständiger gegenüber den staatlichen Strukturen zu werden, Selbstorganisation als Chance nutzen, etc.

In den gemeinsamen Diskussionen klang immer wieder an, dass wir als Waldorfschulbewegung mutiger werden wollen. Unsere Zeit bestätigt viele Grundsätze der Waldorfpädagogik, fordert jedoch auch Erneuerungen. Ist es möglich, aus der Menschenkunde heraus noch mehr auf die Individualität zu setzen? Können wir alles pädagogische Handeln aus dem Geist heraus begründen? Müssen Deputate sich auflösen? Müssen Schulen sich nach staatlichen Abschlüssen ausrichten? Sind Eltern in der heutigen Zeit kritischer, wollen sie mehr eingebunden werden in Schulprozesse? Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass Waldorfpädagogik ohne Anthroposophie undenkbar ist. Aber was bedeutet das konkret für die Arbeit im Kollegium, für die Selbsterziehung? Kennen, verstehen und verwenden wir die pädagogischen Instrumente, die aus der Menschenkunde heraus entwickelt wurden?